Die Knochenmühle

Schauernovelle

– Veröffentlichung in Vorbereitung –

„Die Knochenmühle“ ist ein dystopischer Kurzroman (oder eine „Schauernovelle“): Kannibalismus ist zu einem verbreiteten Phänomen geworden, das den Alltag stark beeinträchtigt, andererseits funktionieren Dinge wie Bürokratie und Wissenschaftschaftsbetrieb. Kevin und Zoë, zwei Polizeianwärter für den gehobenen Dienst, finden auf einem sichergestellten Smartphone Skizzen zu einer Doktorarbeit, die als Ursache der Menschenfresserei einen längst verschwundenen okkulten Orden identifiziert haben will. Sie machen sich auf die Suche nach der Autorin in der Befürchtung, sie sei ermordet und aufgegessen worden. Daneben müssen sie allerdings ihre Ausbildung fortsetzen, Menschenjäger jagen und die Arbeit mit der Geschichte des Ordens lesen. Und ein Entsorgungsproblem lösen.

Eine groteske Parodie auf – Gott und die Welt und vor allem ihre Bewohner. 

So oder so, Dissertationen sind die Hölle!

Zur Entstehung von „Die Knochenmühle“

Die Idee zur Knochenmühle geht auf eine Ausschreibung zurück, die ein Bekannter auf Facebook geteilt hat. Das war 2013. Es ging um einen Roman-Wettbewerb, wenn ich mich richtig erinnere, und zwar zum Thema „Untergang der Menschheit“. Das hat bei mir sofort Gedanken in Gang gesetzt wie: „Bloß nichts zu Offensichtliches wie einen  Seuche, Umweltzerstörung,  Klimawandel oder ähnliches. Es müsste noch absurder sein, als die Übernahme durch Außerirdische. Wie Kannibalismus – die Menschheit frisst sich selbst auf.“ Der Link stand auf einer Verlags-Homepage, und der Verlag wirkte extrem unseriös von den übrigen Veröffentlichungen her. Also wollte ich schnell wieder vergessen. Die Grundidee aber war da, und recht bald entstand die erste Skizze zur Eingangsszene.

Dann blieb der Text wegen anderer Dinge lange liegen und wurde irgendwann weitergesponnen. Oft wollte ich wieder aufhören, weil mir das Thema zu widerwärtig war. Dann dachte ich, es passt sehr gut, um meinen Ekel vor einigen dummen, bösartigen Dingen auszudrücken, die in der Welt vor sich gehen und gingen.

Noch älter als die Kannibalen-Idee war der Plan, eine Parodie auf die Entstehung einer Religion zu schreiben. Das Thema in Reinform ist allerdings zu groß und vielleicht auch zu gefährlich. Einige Idee wurden für die Knochenmühle recycelt.

Seit längerer Zeit schließen meine musikalischen Vorlieben einige Doom Metal-Bands ein. Dabei sah ich mich mich mit Songtexten konfrontiert, die sich mit okkulten Themen und Horror-Geschichten beschäftigten, mit denen ich mich – im Gegensatz zur Musik nicht immer anfreunden konnte. Das verlangte nach Auseinandersetzung und auch Distanzierung, was mit dem Schreiben der „Knochenmühle“ geschehen ist.

Das Buch im Buch, das die Welt erklären soll, gibt es natürlich auch in George Orwells „Nineteen Eighty-four“ (oder Hermann Hesses „Steppenwolf“). Das ist nicht sehr originell und eine bewusste Zumutung an den Leser. Die monströsesten Teile der Geschichte sind in die Dissertation ausgelagert, ohne diese ironische Brechung hätte ich die abartige Sektengeschichte nicht schreiben können.

Einen Satz habe ich mir aus Joseph Hellers „Catch-22“ ausgeliehen und etwas umgestrickt. Wer ihn findet, darf sich gern bei mir melden.

Der Titel „Die Knochenmühle“ ist durch ein Bild inspiriert, dass einen riesigen Berg von Bisonschädeln zeigt, die auf ihre Verarbeitung warten, nachdem die Tiere bei der Jagd dahingemetzelt wurden. Das Hühnerfuß-Bild auf dem Cover gehört zu meinen ersten Fotoexperimenten, es passt zwar inhaltlich nicht so sehr, atmosphärisch um so besser.